VISION
Die Vision von BioStabil ist die verfahrenstechnische Etablierung der biologischen Stabilisierung von Trinkwasser in der Aufbereitung zusammen mit moderner Messtechnik zur Echtzeit-Quantifizierung von mikrobiologischen Veränderungen. Der Ansatz ist wegbereitend für die KI-basierte Prognose der hygienischen Resilienz im Leitungsnetz, mit hohem Transferpotential auf andere Wasserversorgungen und Wassertypen.
HINTERGRUND
Der BioStabil-Ansatz basiert auf der biologischen Stabilisierung durch eine angepasste oder zusätzliche Filterstufe am Ausgang einer Oberflächenwasseraufbereitung. Dem Wasser werden gelöste Nährstoffe entzogen, während gleichzeitig von den biologischen Filterstufen hygienisch nicht relevante Bakterien an das Wasser abgegeben werden. Auf diese Weise soll eine spätere Besetzung ökologischer Nischen durch unerwünschte, hygienisch-relevante Mikroorganismen mit diesem „probiotischen Ansatz“ unterbunden werden. Das Wasser soll in anderen Worten mit einem „mikrobiologischen Stempel“ geprägt werden, um eine spätere unkontrollierte Aufkeimung zu unterbinden. Das Projekt verwendet zur Erfassung der mikrobiologischen Trinkwasserprofile von bestehenden und modifizierten Verteilungssystemen etablierte, sensitive und innovative Monitoring-Technologien und entwickelt ein Bewertungstool zur Quantifizierung der biologischen Stabilität. Der skizzierte praxis- und naturnahe BioStabil-Ansatz basiert damit auf Meta- und Prozessdaten sowohl aus Versuchsanlagen als auch aus realen Leitungssystemen mit Echtzeitbewertung. Er lässt nicht nur Vorteile in Bezug auf Ressourcenschonung und ökologisch-ökonomische Nachhaltigkeitskriterien erwarten, sondern besitzt durch sein neu entwickeltes, datenbasiertes Assistenztool zur hygienischen Resilienz des Trinkwassers hohes Transferpotenzial in die öffentliche und industrielle Wasserversorgung weltweit.

In der Aufbereitung von Oberflächenwässern werden typischerweise zuvor biologisch fixierte Nährstoffe in gelöste Nährstoffe umgewandelt. Daraus resultiert ein Aufkeimungspotenzial. Es unterliegt dem Zufall, welche mikrobiologische Flora sich bei der Aufkeimung ansiedelt. Im Einklang mit internationalen Bestrebungen soll das Aufkeimungspotenzial des Trinkwassers daher vor der Verteilung mittels biologischer Stabilisierung minimiert werden. Die entstandenen ökologischen Nischen sollen kontrolliert mit hygienisch unbedenklichen Mikroorganismen besetzt werden.
KOORDINATION
Das Projekt läuft über einen Zeitraum von 3 Jahren (2025 – 2028).
Koordinator ist das IWW Institut für Wasserforschung gGmbH,
Dr. Andreas Nocker
FÖRDERER





